Wochenende in Chicago

Samara und ich im Millennium Park
Samara und ich im Millennium Park

Wie die Überschrift schon andeutet, handelt dieser Blogartikel über mein Wochenendtrip in den hohen Norden Amerikas (dramatische Pause...) - nämlich nach Chicago in Illinois. Ich habe meine beste Freundin dort besucht, die ebenfalls AuPair ist und Geburtstag hatte. Wie im hohen Norden kam es mir tatsächlich vor. Während es hier in Tennessee um die 24°C hatte, bin ich bei den knappen 10°C in Chicago fast erfroren, als ich aus dem Bus gestiegen bin. Ja BUS! Die Gastmutter meiner besten Freundin Samara meinte: "I can't believe you took the bus. A flight is so much better! (dt.: Ich kann nicht glauben dass du tatsächlich mit dem Bus gefahren bist. Ein Flug ist so viel besser!)" Wir haben ihr dann erklärt, dass man so günstig niemals einen Flug bekommen würde und dass AuPairs nun einmal nicht so viel Geld verdienen, um sich Flüge für sämtliche Wochenendtrips leisten zu können. Naja der Bus war dann zwar günstig, ich war aber neun Stunden unterwegs und die Busfahrer waren bestimmt keine hoch geschulten Premium-Busfahrer.

So bin ich nun am Freitag Nachmittag mit dem Bus Richtung Chicago getuckert und kam dort mitten in der Nacht an. Am Telefon und auf der Straße herum hüpfend, habe ich dann versucht Samara zu erklären wo ich bin. Als sie mich endlich gefunden hat, war ich beinahe auf der Straße zum Eisblock gefroren (und dieses Mal waren nicht die Klimaanlagen schuld!). Ich habe mich wahnsinnig gefreut, sie wiederzusehen und fand das warme Auto natürlich auch toll. Wir wollten eigentlich noch etwas essen gehen, aber tatsächlich hatte selbst in einer riesigen Stadt wie Chicago um zwei Uhr nachts alles geschlossen (ich hatte meine Erwartungen wohl zu hoch gesteckt...).

Bei ihr Zuhause angekommen, war ich begeistert von dem großen Haus. Ich habe gleich mal den Großvater und den Hund kennengelernt. Die Gasteltern kamen kurz nach uns nach Hause, weil sie noch in einem Club waren (so ein Gesicht wie ihr gerade macht während ihr das hier lest habe ich auch gemacht :D). Aber die zwei sind ja mal so lieb! Der Gastvater kam auf mich zu und meinte: "Stand up and give me a hug! (dt.: Steh auf und gib mir eine Umarmung!)" und die Gastmutter umarmte mich und lächelte: "Oh we heard so much about you! It is so nice to meet you! (dt.: Wir haben schon so viel von dir gehört! Schön dich kennenzulernen!)"

Es war ein sehr herzlicher Empfang und mir wurde gleich das ganze Haus gezeigt. Das tat gut!!

 

Am Samstag haben wir erst einmal ausgeschlafen und meine allerliebste Samara hat dann Pfannkuchen zum Frühstück gemacht *juhuuu!*

Irgendwann sind wir dann zum Bahnhof gefahren und haben die Straßenbahn (diese silberne die man auch aus den Filmen kennt!!!) in die Stadt genommen.

Kurz nachdem wir ausgestiegen sind, wurden wir von einem Schwarzen angequatscht mit "you're awesome! (Ihr seid großartig!)". Erst haben wir so bisschen mit ihm geredet und wussten nicht was er von uns will (er war ein Student und sah weder kriminell noch ungepflegt aus, also nicht jemand, der einem komisch vorkommt!). Später hat er uns über Straßenkinder informiert und uns erzählt, dass er selbst einmal obdachlos war und wie schwer das ist. Er wollte KEIN Geld, nur dass wir auf eine Internetseite gehen und uns informieren. Er war wirklich nett und witzig :)

Gleich danach sind wir in den Disney Store gegangen und haben "Let it Go" vom Disney Film "Die Eiskönigin" mitgesungen, weil das da gerade lief.

Die nächste Station war der Millennium Park, wo man viele Statuen und auch diese riesige bekannte silberne Bohne anschauen kann. Auch hier wurden wir wieder angequatscht. Ein Junge kam zu uns und wollte ein Bild mit uns zusammen machen und dann kamen nochmal zwei die uns geholfen haben, Bilder von uns selbst zu machen und bisschen mit uns geredet haben. Das war echt lustig. Wir haben uns einfach gefragt, was denn heute los ist.

Nachdem wir gefühlt 1000 Bildern gemacht hatten, sind wir durch die Einkaufsstraßen gezogen. Wir haben die teuren Dinge im Schaufenster bewundert und nichts gekauft.

Während wir auf die Dämmerung gewartet haben, haben wir uns selbst verwöhnt: in der Cheesecake Factory. Der Kuchen war wirklich gut, wenn auch sehr süß. Aber der erste Kuchen, den man ansatzweise mit den deutschen Leckereien vergleichen kann.

Nachdem wir unsere Kalorienbomben und alkoholfreien Cocktails mit etwas Wasser heruntergespült hatten, ging es schnell zum Eingang des John Hancock Towers, weil wir die Stadt bei Nacht von oben sehen wollten. Der Ausblick war atemberaubend und auch dort, im 94. Stockwerk, haben wir über eine Stunde verbracht und viele Bilder gemacht.

Wir sind danach gleich zum Chicago Feuer Festival gerannt, doch da wir nichts sehen konnten durch die vielen Leute die schon Stunden vor uns da waren, haben wir es nach über einer halben Stunde in der Kälte aufgegeben und sind mit geschenkten Blumenkränzen nach Hause gefahren.


Dort wartete dann eine Überraschung auf Samara: ein Geburtstagskuchen mit angezündeten Kerzen, Luftballons und Geburtstagsgeschenke!

Nach einer kurzen Geburtstagsrunde sind wir in ihr Zimmer geschlurft und haben noch ein bisschen Fernsehen geschaut um den Tag ausklingen zu lassen.

 

Am nächsten Morgen haben wir wieder etwas länger geschlafen und irgendwann kamen dann ihre zwei Hostchildren und haben vor der Tür Quatsch gemacht und den Hund reingelassen. Die zwei sind echt witzig, wir waren dann aber sowieso schon wach. Zum "Brunchen" ging es dann als ganze Familie mit Annika im Schlepptau in ein kleines, sehr rustikales aber gemütliches Lokal und jeder durfte bestellen, was er wollte. Ich hatte French Toast mit Sahne, Ahornsirup und Erdbeeren. Sehr amerikanisch und sehr kalorienreich. Aber wahnsinnig lecker.

 

Schon um ein Uhr ging es für mich wieder zurück nach Tennessee. Das Wochenende ging viel zu schnell vorbei und ich wäre gerne länger geblieben. Auch aus persönlichen Gründen ging es mir nicht so gut und so habe ich während der Busfahrt sehr viel geschlafen.

Ich war froh endlich aus diesem Bus rauszukommen und in mein eigenes Bett zu kommen.

 

So ging ein wunderschönes Wochenende mit meiner besten Freundin in einer der schönsten Städte die ich je gesehen habe vorbei und das werde ich sicher niemals vergessen!

Danke Samara für dieses schöne Erlebnis!

 

Nika

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